Europa benötigt bis 2030 35.000 öffentliche Megawatt-Ladegeräte für Elektro-Lkw
Die europäische Lkw-Industrie steht vor einer entscheidenden Herausforderung: Um bis 2030 eine Reduzierung der CO₂-Emissionen für schwere Nutzfahrzeuge um 45 % zu erreichen, ist ein rascher Ausbau der Infrastruktur erforderlich. Während die Elektro-LKW-Technologie bereit ist, ist das Ladenetz in Europa nach wie vor unzureichend.
“Heute gibt es in Europa nur 600 Ladegeräte für schwere Lkw, aber bis 2030 brauchen wir 35.000”, sagte Karin Radström, Vorsitzende von Daimler Truck, im ACEA #FutureDriven Experience Centre in Brüssel. “Das bedeutet, jeden Monat 400 Ladegeräte zu bauen, um die EU-Ziele zu erreichen.”
LKW-Hersteller betonen, dass das Erreichen dieser Ziele von der Verbesserung der Genehmigungsprozesse und dem Ausbau des Stromnetzes abhängt. Die AFIR-Vorschriften schreiben vor, dass Ladegeräte bis 2025 alle 60 km auf den wichtigsten europäischen Strecken aufgeladen werden, aber die Fortschritte sind langsam.
“Die Infrastruktur muss sich schneller bewegen, sonst steuern wir 2030 auf eine Mauer zu”, warnte Radström.
Branchenführer, darunter Scania und DAF Trucks, fordern eine Angleichung der EU-Vorschriften und eine Abkehr von Anreizen für fossile Brennstoffe. “Der Business Case für Elektro-Lkw muss funktionieren”, sagte Harald Seidel, Präsident von DAF Trucks. “Betreiber brauchen grüne Energieinfrastruktur, um Investitionen rentabel zu machen.”